Die 24. Sitzung der Hofheimer Stadtverordnetenversammlung in dieser Wahlperiode ist eine ganz besondere: Denn im großen Saal der Stadthalle ist die Amtseinführung von Bürgermeister Christian Vogt (CDU) durch seine noch amtierende Amtsvorgängerin Gisela Stang (SPD) und den Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler (CDU) der einzige Tagesordnungspunkt.
Allerdings erhalten gleich fünf Laudatoren und eine Laudatorin ein Rederecht, um den neuen Verwaltungschef zu würdigen. Zum Teil sprechen sie auch Gisela Stang ihren Dank aus, die nicht mehr zur Wahl angetreten war und am 12. September aus ihrem Amt scheiden wird. Sie selbst gibt ihrem Nachfolger nach 18 Jahren als Bürgermeisterin mit auf den Weg, dass die hohe Einflussnahme aus Kreis, Land und Bund die kommunalen Handlungsspielräume einschränkten. Eine Herausforderung, bei deren Bewältigung ihm im Rathaus jedoch engagierte Mitarbeiter zur Seite ständen.
Große Einigkeit herrscht in der Einschätzung, dass Christian Vogt auf sein neues Amt bestens vorbereitet sei. „Ich habe selten einen Menschen gesehen, der eine solche Kombination aus fachlicher Ausbildung und politischer Erfahrung mitbringt“, lobt etwa Alexander Kurz, der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Schließlich hat der studierte Jurist im öffentlichen Dienst bereits Berufserfahrung im Landratsamt in Hofheim, im Rathaus in Rüsselsheim sowie im Landesministerium für Wissenschaft und Kunst gesammelt. Sein kommunalpolitisches Engagement hat 2001 im Ortsbeirat von Wallau begonnen. Landrat Michael Cyriax (CDU) erinnert daran, dass Christian Vogt in seiner Rüsselsheimer Zeit die Organisation des Hessentags übernommen hat. Ob sich der neue Bürgermeister mit Hofheim für die Veranstaltung bewerben wolle, wisse er nicht. Zumindest habe er aber bereits bewiesen, dass er sie durchführen könnte.
„Wir können über alles reden, außer über die Eingemeindung“, bietet Kriftels Bürgermeister Christian Seitz (CDU) zur Erheiterung der zahlreichen geladenen Gäste an. Launig auch das Grußwort des geschäftsführenden Direktors des Hessischen Städtetags. „Willkommen wieder auf der hellen Seite der Macht“, kommentiert Stephan Gieseler (CDU) den Wechsel aus dem Landesdienst in die Kommunalpolitik. Dort habe Christian Vogt sich einer herausfordernden Aufgabe gestellt, angesichts des spannenden Verhältnisses der Ortsbeiräte Hofheims zur Stadtverordnetenversammlung.
Ein Schwerpunkt soll bezahlbares Wohnen sein
In seiner Antrittsrede verspricht Christian Vogt denn auch die Stärkung der Ortsbeiräte und die Einführung einer Bürgermeistersprechstunde sogleich in Angriff zu nehmen. Neben der Digitalisierung der Verwaltung stehe das Ausloten der Möglichkeiten zu interkommunaler Zusammenarbeit auf seiner Agenda. Seine Schwerpunkte wolle er auf bezahlbares Wohnen, gute Kinderbetreuung, soziale Ausgewogenheit, gezielte Wirtschaftsförderung, ein lebendiges Vereinsleben sowie vielfältige Sport- und Kulturangebote legen.