Langenhain. Dass die Schließung der letzten Bankfiliale für erheblichen Unmut in der Langenhainer Bevölkerung gesorgt hat, ist kein Geheimnis. Der neue „FinanzPunkt“ brachte nicht die angekündigte Verbesserung des Services, vielmehr wurde das Angebot auf das Abheben von Bargeld reduziert. „Die Unzufriedenheit im Ort wächst“, weiß Ortsvorsteher Armin Jakob in diesem Zusammenhang zu berichten. Eine entsprechende Anfrage im Ortsbeirat wurde seitens der Bank dahingehend beantwortet, dass die Aufrechterhaltung der Filiale wegen geringer Nutzung nicht sinnvoll gewesen sei und es ohne diesen „FinanzPunkt“ zu einem kompletten Rückzug aus Langenhain gekommen wäre. Ortsvorsteher Armin Jakob bezeichnet dies als vorgeschobenes Argument im Sinne der Geschäftspolitik der Banken. Er hatte daher im vergangenen Jahr gemeinsam mit Christian Blaschke, der auch Vorsitzender der Langenhainer CDU ist, über Online- und Printmedien eine Bürgerumfrage und Unterschriftenaktion in Langenhain gestartet, um das Stimmungsbild im Bergdorf zu dokumentieren und somit den Bedarf an wohnortnahen Finanzdienstleistungen aufzuzeigen.

Das Ergebnis dieser Umfrage ist laut den Initiatoren eindeutig: Mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger haben bisher ihren Unmut über die Entwicklung des Bankenservices zum Ausdruck gebracht, und gemäß den beigefügten Kommentaren ist der Frust über diese „Bürgernähe“ immens. Einige der Betroffenen hätten sich schriftlich an die Banken gewandt und bisher noch keine Antwort bekommen. Kunden anderer Sparkassen, früher von Kosten freigestellt, müssten heute für die Bargeldabhebung am Automaten eine Gebühr entrichten. Der freundliche Ansprechpartner vor Ort werde schmerzlich vermisst.

Ortsvorsteher Jakob: „Die vorgenannten Umstände sind weit weg von einer praktizierten Bürgernähe.“ Und weiter führt CDU-Vorsitzender Blaschke aus: „Unsere Minimalforderung ist die Einrichtung eines ServicePunktes, wo neben der Bargeldversorgung die einfachsten privaten Bankangelegenheiten, wie das Ziehen von Kontoauszügen, das Tätigen von Überweisungen sowie das Anlegen und Ändern von Daueraufträgen möglich sein sollten.“ In die Überlegungen für einen solchen Standort sollte auch die Verkehrssituation einbezogen werden, denn der jetzige „FinanzPunkt“ liege verkehrstechnisch an einer sehr ungünstigen Stelle. Die aktuelle Situation zwinge zudem die Langenhainer für die Erledigung der alltäglichen Bankangelegenheiten zu einer Fahrt nach Hofheim – für Seniorinnen und Senioren sowie nicht mobile Menschen ein nicht zu vertretender Umstand. Zwar sei erwähnt, dass die Banken für Beratungsgespräche die Taxikosten von Langenhain in die Filiale nach Hofheim übernehmen würden, allerdings stelle sich hier, so Christian Blaschke, die Frage: „Wie oft kommt das tatsächlich vor?“. Ortsvorsteher Armin Jakob richtet seinen Appell an die Verantwortlichen: „Bargeld bekomme ich auch beim Discounter! Praktizieren Sie Bürgernähe und machen Sie aus dem FinanzPunkt einen ServicePunkt, der seinen Namen auch verdient hat!“

Auf dem Bild: Ortsvorsteher Armin Jakob bei der Auswertung der Umfrage